VOLKSTATA 2023
Jaqueline Lorenz in der Septemberausgabe der Berliner Gazette:
“…Volkstheater – damit verbinden die meisten Menschen eine Theaterform, die bei der breiten Masse Anklang findet, „für das Volk“ da ist. Das hatten auch die – wie sie sich selbst bezeichnen – vier Tausendsassas aus Schöneberg im Blick, als sie sich 2020 als Künstlergruppe „VOLKSTATA“ zusammentaten, um ihre Idee eines neuen Volkstheaters als spartenübergreifende und genresprengende Collage der Stile zu realisieren.
In Zusammenarbeit zwischen den Künstlerpaaren Ulrike & Günther-Jürgen Klein und Robert Farrar & Achim Krämer entstand so eine „holistisch-dadaistische Gesamtkunst-Unterhaltung“, die im Projektraum für Freie Kunst, der Bühne-und-Ausstellungsraum-verbindenden „Zwitschermaschine“ an der Potsdamer Straße 161, im Jahr 2021 an den Start gegangen ist. Hier vereint nun VOLKSTATA Kultur und Kitsch mit seinem multidisziplinären Gesamtkonzept auf ebenso reizvolle wie überraschende Weise und mit einer gehörigen Prise Humor gewürzt, was einen bunten Cocktail-Mix an Soap-Opera, Operettenskizzen, musikalischen Komödien sowie Ausstellungen, Konzerten, Lesungen und Performances garantiert…
Der ganze Artikel:
Tipi Tipso Apocalypso
Nach dem holistisch-dadaistischen Gesamt-Kunstfestival 2021 und dem Alpenglühen-Festival 2022 bringt VOLKSTATA dieses Jahr mit Tipi Tipi Tipso Apocalyso eine Uraufführung und viele zum Teil neu entwickelte Performance-Arbeiten auf die winzige Bühne des mit Großzeichnungen, Malerei und Installation ausgekleideten Kunst-Projektraums Zwitschermaschine.
Und ab 21. September in den Kulturraum KOHI in Karlsruhe
Renate und die Ameisenmenschen –
Ein Superhelden-Oratorium
VOLKSTATA entwirft das Bild einer Welt, in der man nicht mehr weiß, ob der der geliebte Freund Mensch ist oder Ameise.
Renate setzt sich und setzt mit harmloser Geste ihre magische Brille auf. In diesem Moment wendet sich der Ameisenchef ihr zu und blickt sie an. Aus grundgütigen Augen blickt er sie an, mit langen Wimpern. Mit ihrer Brille sieht Renate nicht ihren Chef, die Riesenameise, sondern die Mutter Gottes selbstdritt. Wunderschön ist sie, mit langem schwarzem Haar, ultramarinblauen Mantel und ultragütigen blauen Augen, riesengroß und klimpernd.
Special Guest:
Her Majesty, The Queen of England
Schloss Wiepersdorf
Auf Einladung der Kulturstiftung Schloss wiepersdorf zeigten wir aus Anlass des Frühlingsfestes am 07.Mai um 15 Uhr unsere neueste Produktion, das Superhelden-Oratorium Renate und die Ameisenmenschen als Uraufführung in der Tankhalle des Schlosses.
Mit Victoria Meienburg als Queen of England.
Komposition Prolog: Solomon Paax aka Jan-Peter E.R. Sonntag
Foto: Gordon Welters
Alpenglühen 2022
VOLKSTATA – VOLKSTHEATER
VOLKSTATA arbeitet an einer Renaissance des Volkstheaters als holistisch-dadaistisches Theater aus dem Geist der Kunst. Im Sommer 2022 haben zwei neue Stücke im Rahmen unseres Festivals in der Zwitschermaschine vom 13. Juli bis 13. September Premiere.
Operette und Musical
Mit der Hinwendung zur Operette und zum Musical greifen wir die künstlerische Tradition auf, die seit den Zwanziger Jahren die Potsdamer Straße zu einem schmuddeligen hotspot für Künstler und Amüsierwillige macht. Schräg gegenüber der Zwitschermaschine stand der Sportpalast, wo neben den Sechs- Tagerennen, und der Goebbels-Rede zum Totalen Krieg, später aber auch Bill Haley, Ella Fitzgerald und Frank Zappa legendäre Konzerte gaben. Damals wie heute ein Tanz auf dem Vulkan?! Die heiter harmlose Welt der Operetten jedenfalls ist nach unserem Dafürhalten das passende Setting für die derzeitige Verschränkung eines blindwütigen Festhaltens an einer vordergründig heilen Welt mit einem am Horizont aufscheinenden multiplen Kollaps.
VOLKSTATA 2022 "Edelweiß" und "Showdown am Wolfgangsee"
Edelweiß – ein Musical
von Robert Farrar
deutsche Fassfung von Achim Krämer und Volkstata
Edelweiß ist nach Les Bonnes Bonnes und The Picture of Lady Barbara das neueste anspruchsvolle zeitgenössische Volkstheater aus dem Hause Farrar Krämer Komedi.
Edelweiß ist die brandneue Nacherzählung der berühmten Geschichte der Nonne, die 1938 in Österreich den melancholischen Aristokraten von Trapp heiratete, u. a. verarbeitet in „The Sound of Music“.
Auf der Basis der traditionellen englischen Weihnachtspantomime entwickelt Robert Farrar einen Mix von „Verwurstung“ und radikal queerem Theater, inspiriert u. a. von Walli Bockmeyers Geierwally im Theater in der Filmdose Köln, und Charles Ludlam‘s Ridiculous Theatre New York.
Die in England sehr populäre „Pantomime“, kurz Panto genannt, ist eine Mischung aus Komödie, Märchen und Musical. Die Rollen folgen holzschnittartig einem klaren Gut-Böse-Schema. Ein bunt gekleideter Erzähler versucht, auf Seiten der Guten stehend, das Publikum einzubeziehen.
Showdown am Wolfgangsee – eine Operette
von Ulrike + Günther-Jürgen Klein
Die Veranda des Weißen Rössl am Wolfgangsee
Eine Operetten-Landschaft, stilistisch eine Mischung aus Postkartenmotiven und spätgotisch- apokalyptischem Szenario. Die heitere, harmlose Welt der Operette ist nach unserem Dafürhalten das passende Setting für die derzeit von uns beobachtete Verschränkung eines blindwütigen Festhaltens an einer „heilen Welt“ mit einem am Horizont aufscheinenden multiplen Kollaps in naher Zukunft.
Demnächst bei VOLKSTATA….
mit
Prof. Dr. Caspar David Friedrich Mannheimer/ Universalgelehrter….Robert Farrar
Ingrid Bergmann/Wirtin des Weißen Rössl………Günther-Jürgen Klein
Leopold, Oberkellner des Weißen Rössl……..Achim Krämer
Tamara Yagelowsk, Vampyrlady……..Achim Krämer
Renate………Ulrike Klein
Sprecher
Ulrike Klein Robert Farrar Achim Krämer Günther-Jürgen Klein
Songs
Robert Farrar
The Vampiress, Vampiress solo, March Of The Fairies
Inszenierung
Ulrike Klein
****
a perpetuum mobile televisionorum
by
Robert Farrar
“MIST! on the Fjords” ist ein TV-Projekt in 12 ca. 2minütigen Episoden. Die ersten 5 Episoden wurden gedreht im Sommer 2021 in der ZWITSCHERMASCHINE. Episode 1 ist bereits veröffentlicht auf unserer Homepage. Weitere folgen….
Episode 1 The Cleopatra-Look by Revlon
INGRID
Hallo … ich bin´s. Ingrid Braun am Apparat.
Mein Mann isch nett dahaim. Ja! Aba sonschd gehd ma´s gut. Ich main, was solle mache. Ma had halt so sai Sorge, wenn de Dag lang isch. Unn so än Haushalt. Blume gieße, Sauge unn so. Aba sonschd….ja gell! Ich muss jetzt schlußßmache, ´s klingld an de Dür.
The doorbell goes. DING-DONG!
Tagesspiegel vom 09.06.2021
Ein buntes Gesamtkunstwerk: Eine fünfköpfige Künstlergruppe ist und macht “Volkstata”
von Sigrid Kneist
Die Entscheidung Anfang des Jahres war ganz schön mutig, Damals beschlossen die beiden Künstlerpaare Ulrike und Günther-Jürgen Klein sowie Achim Krämer und Robert Farrar, dass sie im Sommer und Herbst drei Monate lang die Räume der kleinen Galerie Zwitschermaschine in der Potsdamer Straße bespielen wollen. Mit Kunst, Ausstellungen, Streams, Performances, Theater, Musik. Der New Yorker Künstler Win Knowlton, der noch nicht so lange in Berlin lebt, stieß dazu.
Was wird möglich sein? Damals – der strenge Lockdown war Mitte Dezember verhängt worden – war überhaupt nicht absehbar, was im Sommer möglich sein würde. Kann man überhaupt vor Publikum spielen, oder müssen die Vorstellungen gestreamt werden, können Besucher sich die Kunst direkt in der Galerie anschauen oder nur bei einem digitalen Rundgang? Diese Fragen standen im Raum. Ein echtes Wagnis. Aber die fünf nahmen die Aufgabe an, die Idee vom Volkstata 2021 umzusetzen. Sie nennen sich als Künstlergruppe Volkstata, und auch das Projekt heißt so. Der Name erinnert nicht von ungefähr an Dada und Volkstheater, Volkstata ist quasi eine Symbiose aus beidem. „Dada hat viel mit uns zu tun“, sagt Ulrike Klein. Das Überschreiten traditioneller künstlerischer Grenzen gehört hier zum Programm. Zur Realisierung des Projekts beantragte die Gruppe eine Förderung bei der dezentralen Kulturarbeit des Bezirks und erhielt sie auch. Das war zumindest finanziell eine Hilfe und Unterstützung.
Die Künstlergruppe. Alle fünf Mitglieder kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Ulrike Kleins Metier ist eigentlich die Regiearbeit, vor allem bei Live-Events, ihr Mann Günther-Jürgen Klein ist Maler; die beiden leben und arbeiten seit 25 Jahren im Winterfeldt-Kiez. Eins ihrer gemeinsamen, kunstübergreifenden Projekte heißt „Die Vampyrlady sah nicht immer so scheiße aus“. Es ist ein Zyklus; seine dritte Episode haben Ulrike und Günther-Jürgen Klein bereits vor drei Jahren in der Zwitschermaschine präsentiert. Achim Krämer ist Performer, und der aus London stammende Robert Farrar ist Autor und Musiker; beide bilden mit viel Spaß und Lust an der Verwandlung das Band-Duo „Cheechees“, das Stücke unter anderem von Blondie oder Britney Spears covert. Der Amerikaner Wil Knowlton ist von Hause Bildhauer.
Übergreifende Arbeit. Bei Volkstata heißt das aber nicht, dass alle auf ihr Genres beschränkt sind. Ihr Projekt soll ein „holistisch-dadaistisches Kunst-Festival“ werden, ein multi-disziplinäres und digital-vernetztes Gesamtkunstwerk. Hochkultur und Kitsch stehen gleichberechtigt nebeneinander. Performances kombiniert mit bildender Kunst , Popkonzerte, Lesungen und Kurzformen der TV-Unterhaltung. Alles soll gleichermaßen live wie auch digital zu erleben sein. Und die fünf bestreiten das umfangreiche Programm nicht alleine. Sie haben sich Künstler und Künstlerinnen eingeladen, in insgesamt 14 Ausstellungen für wenige Tage ihre Werke zu zeigen oder in der Zwitschermaschine aufzutreten. Es gibt eine Burlesk-Woche, ein Volkstata-TV, eine Show wie „Tea und Tarot“. Und eine Daily Soap namens „Mist! On the Fjords“ mit jeweils drei- bis fünfminütigen Folgen. All das findet in einer Kulisse von Großzeichnungen statt, die die Wände der Galerie komplett verkleiden.
Die Idee. Auf einem Kostümfest an einem Karnevalssamstag, das Achim Krämer und Robert Farrar vor zwei Jahren ausrichteten, entstand die Idee, einmal gemeinsam zu arbeiten, ein großes Projekt zu realisieren. Gemeinsam ist ihnen eine kulturelle Sozialisation und Jugend in den siebziger Jahren, die starken Einfluss hatte und sich in den unterschiedlichsten Formen in der eigenen Kunst wiederfindet. „Wir berufen uns gleichermaßen auf Blaubart wie auf Rocky Horror, auf Caspar David Friedrich wie auf die Muppet-Show, auf Kleopatra wie auf Inge Meysel“, heißt es in einer Beschreibung von Volkstata. Humor und Spaß gehören auf jeden Fall dazu. Ulrike Klein spielte etwa in der von Robert Farrar geschriebenen Gothic Comedy „The Picture of Lady Barbara“, einer wilden Mischung aus Daphne du Mauriers Rebecca mit der Legende von Baron Blaubart. Hier gibt’s einen Trailer zu sehen.
2020 - volkstata vor Volkstata
the Picture of Lady Barbara
a gothic comedy by ROBERT FARRAR
CAST OF CHARACTERS
LADY SYBIL BETTNESSER ……..Robert Farrar
SIR BRYAN BETTNESSER ………Tom Eggert
MRS BRAUGHMAHAUGHN…….Ulrike Klein & Zofia Huddon
DR. ALEX ARSCHGRAPSCHER…..Achim Krämer
BENEDICT BETTNESSER……..Tom Eggert, Achim Krämer
“The Picture of Lady Barbara” ist die erste Zusammenarbeit von Farrar-Krämer-Komedi und Ulrike+Günther-Jürgen Klein. Die Dreharbeiten fanden im Juli/August 2020 im Atelier Klein statt. Augenblicklich befindet sich das Projekt in der Postproduktion. Veröffentlichung voraussichtlich im Sommer 22.