Gesichter, Dämonen & Hybride

MATTHIAS DORNFELD – Malerei
ANDRE HORNISCHER – Malerei, Zeichnung
BERNHARD VIERLING – Malerei, Skulptur, Zeichnung

25.08. – 10.09.2022
Vernissage: Donnerstag 25.08.2022 ab 19Uhr

GESICHTER, DÄMONEN & HYBRIDEN

Gesichter sehen uns an, als ob sie wüssten: von unseren geheimen Gedanken, von unserem wahren Selbst. 

Raum 1

foto: amé kim binnarä




Hybride Frau, 2021, Porzellan / Lampe / Dimmer / Wurzelholz / Goldauflage _

Hybride Tänzerin, 2022, Porzellan / Wurzelholz

Die beiden Konsolen sind von Alice Wellmer, Messing, poliert, 2022


Bernhard Vierling
Bernhard Vierling zeigt in seinen Arbeiten hybride Zugänge zur Erfahrung von Existenz.

Wahrnehmungen sind immer Annäherungen, nie eindeutig. Die Wirklichkeit zwischen Personen zeigt sich nicht in einer Person, sondern im Zwischenraum der beiden und auch hier bleibt es oft hypothetisch.

Die Porzellanfiguren wurden mit Wurzeln zu hybriden Gestalten zwischen Menschen und Pflanzen. Die Zeichnungen entstammen einer meditativen Serie aus einer Pilgerschaft und Aussetzung im Wald, in dem sich innere Bilder mit der Realität verschmolzen. Das große Gemälde ist Teil einer Serie von Erscheinungen, wobei nicht klar ist, ob es Traumfiguren oder reale Figuren sind, die einem im Alltag begegnen könnten.

Raum 2 – die Kapelle

Matthias Dornfeld

“Meine Werke kreisen auf den ersten Blick um tradierte Themen wie Blumensträuße, Portraits, Tiere, Abstraktes, geradezu um Klischees dieser Motive. Dabei geht es um die Art und Weise wie sie gemalt sind. Der Blumenstrauss, das Portrait sind lediglich das Gewand, in dem das steckt, worum es mir eigentlich bzw. auch geht: das Trivi- ale – das Direkte, das Unkorrigierte, das Wertungsfreie, das Unver- stellte, die einfache Spur und lauter solche Sachen …

Das Einfache der Motive begegnet sich wieder in dem Formalen einer direkten unausgeklügelten Malweise.
Form und Inhalt, könnte man sagen, werden zu Inhalt und Form.“

DIES IST MEIN BLUT

Drei Stufen führen zu einem schmalen und hohen Zwischenraum, den Ulrike Klein als Kapelle gestaltet hat. Ursprünglich ist die Kapelle – der Name kommt von Mantel, lat. Cappa – der Ort, wo die Mantelhälfte des Heiligen St. Martin aufbewahrt wurde. Diese wurde zur Reichsreliquie des Frankenreiches des 7. Jh.. So hat die Kapelle vom Ursprung her eine geistige Schutzfunktion. Dies aufgreifend verwandeln wir den Zwischenraum in einen spirituellen Schutzraum der Kunst.

Der Raum wurde von Matthias und Ulrike mit den ikonischen Bildnern von Matthias im Stil der mit Votivbildern und -gaben gestalteten Kapellen im Alpenraum ausgearbeitet.




Raum 3 – Der Gastraum mit Aussicht



André Hornischer

Dämonen sind aus der Mode gekommen. Jahre, mitunter ein Leben lang, ruhen sie im Verborgenen. Doch wie bei Maikäfern sind sie plötzlich in Scharen da, und die ganze Welt dreht sich nur um sie. Mit diesen universellen, kulturenübergreifenden Wesen beschäftigt sich die Serie Dämonen.

Escapes: Die flüchtige visuelle Erscheinung des Alpenglühens ist magisch und vielfältig romantisch verklärt. Sie wirkt wie eine nost- algische Form von Skyporn. Ein flirrend schwülstiges Zwischenreich voller randständiger Auswüchse. Diese Auswüchse beleuchtet die Bilderserie Escapes (Fluchten).


Die gegenüberliegende Wand im Gastraum zeigt eine Werkgruppe von Bernhard Vierling.